Bild+Text: Matthias Kunze

 

Infos unter www.swiss500.ch

 

Am Freitag den  5. Juni haben wir (Gerhard, Rudi, Sigi und Matthias) uns den einstimmig schlechten Wettervorhersagen zum Trotz auf den Weg in die Schweiz gemacht, um die Fahnen des Isartal Chapters bei der Swiss 500 hoch zu halten.

Zügig kamen wir bei gutem Wetter bis Ettal, dort kündigten mehrere Schilder die Sperrung der Planseestrasse an, was uns allerdings nicht hinderte es doch zu probieren, frei nach dem Motto „a bisserl was geht immer“ allerdings nicht in diesem Fall. Die Sperrung war auf einer Brücke mit Gittern, Ketten und Vorhängeschlössern. Also zurück und über Garmisch nach Reute, wo Tom, der uns bis dahin begleitet hatte, nach einer Brotzeit wieder nach Hause fuhr. Nun zu viert weiter nach Sonthofen, blöderweise war der Riedbergpass wegen Bauarbeiten gesperrt, also Umleitung über Immenstadt  Richtung Oberstaufen und dann der große Schock.

Hier der Zeitungsartikel:

    

Beim Überholen Motorrad zu Fall gebracht

Ein Mercedesfahrer hat bei Oberstaufen riskant überholt und dadurch einen Motorradfahrer verletzt. Der Unfallfahrer ist einfach abgehauen.

(OBERSTAUFEN/lz) Zu dem Unfall ist es, wie die Polizei am Sonntag berichtet, bereits am Freitagnachmittag auf der B308 bei Oberstaufen-Wiedemannsdorf gekommen. Der Mercedes fuhr in Richtung Immenstadt und überholte trotz einer entgegenkommenden Motorradgruppe. Um einen Zusammenprall zu vermeiden, bremste ein Motorradfahrer so stark, dass er zu Fall kam. Während der 34-Jährige verletzt ins Krankenhaus gebracht wurde, flüchtete der Fahrer des silbernen Mercedes, T-Modell mit Hamburger Kennzeichen. Die Polizei sucht nun Zeugen, die sich unter der Rufnummer (08386) 939300 melden sollen.

 

Es hat den Rudi getroffen, er hat sich die Schulter, das Schlüsselbein und vier Rippen gebrochen, glücklicherweise nichts schwerwiegenderes, wobei das schon mehr als genug ist. Nach Regelung aller Angelegenheiten mit Zeugen, Krankenwagen, Polizei und Abschlepper sind wir dann ins Krankenhaus gefahren um zu sehen wie es ihm geht und haben beschlossen unsere Fahrt fortzusetzen.

Weiter ging es dann zu dritt ohne weitere Zwischenfälle ins Motel wo wir gegen 23:30 etwas erledigt eintrafen.

Am Samstag morgen sind wir nach Dietikon zu HD Bächli gefahren, wo die Registrierung stattfand, also T-Shirt und Stampflibüchli (auf deutsch Roadbook) empfangen, Kennzeichen und Kilometerstand von einem der zahlreichen Helfer eintragen lassen und vor allem mit den ersten Routenanweisungen vertraut machen, so ging es dann

  • auf Nebenstraßen 500 Meilen durch die Schweiz,

  • von Kontrollpunkt zu Kontrollpunkt,

  • bei Sonnenschein unterbrochen von Regenschauern,

  • in der Nacht bei Dunkelheit unterbrochen von Regenschauern

  • und ab Sonntagmorgen nur noch bei Sonnenschein.

An jedem Kontrollpunkt gab es Getränke und etwas zu Essen, sowie aufmunternde Worte der vielen Helfer.

  • Die Strecke verlief in 13 Etappen von Zürich über Sempach, Luzern, Obwalden, Bern, Fribourg, Neuchatel, Solothurn, Basel und ins Ziel nach Bülach.

 

 In Bülach war das Stadtzentrum gesperrt und zu einem großen Harleyparkplatz mit Live Musik und Buffet umfunktioniert worden. Hier wurden auch noch mal Kennzeichen und Kilometerstände kontrolliert, nachdem das alles in Ordnung war, bekamen wir als sichtbaren Lohn unserer Strapazen den Swiss 500 Pin überreicht.

Nach der kurzen Party im Stadtzentrum von Bülach sind wir zurück in unser Motel und haben nach einem kurzen Abendessen den Tag beendet. Am Montag ging es dann bei bestem Wetter über die Rickenstrasse, das Furkajoch, Thannheimer Tal, Namloser Tal, Planseestrasse, Ettaler Berg ohne Probleme nach Hause.

 

  • 500 Meilen in 24 Stunden hört sich erst mal gar nicht so viel an, dennoch war keine Zeit zum Trödeln.

  • Es war nass, es war kalt, wir waren müde, die Schultern haben geschmerzt und das alles für einen Pin.

  • Ich ertappe mich schon dabei wie ich mir Gedanken über die Optimierung meiner Ausrüstung für nächstes Jahr mache.

 

PS: wer nicht bis nächstes Jahr warten will, Ende Oktober führen die Erfinder der 500Miles in Belgien so eine Veranstaltung durch.

 

Hier noch ein Gästebucheintrag stellvertretend für alle Einträge der Swiss 500

Roli aus Urdorf schrieb am 9.Juni 2009 um 22:06 Uhr:Eigentlich kann ich mich nur nach den Aussagen vor mir orientieren und versuchen, irgend etwas Neues zu schreiben. Kurz gesagt: Es war sensationell und die Mühe wert. Mit einem guten Regenkombi, Reservehandschuhen und genügend Lust auf Neues war die Einfahrt in Bülach der absolute Hammer für jeden richtigen Biker. Die Selektion durch das teilweise garstige Wetter erhöhte das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den "Unbeugsamen". Glücksgefühle kann man nach wie vor nicht kaufen, die erlebt man live und ungeschminkt. Die Emotionen auf der Fahrt am Sonntagmorgen liessen sämtliche Strapazen der Nacht als Preis für ein unvergessliches Feeling erscheinen.Die Organisation war perfekt! Die Posten abwechslungsreich und mit Spannung erwartet. Die Strecke sensationell gewählt, das Gute liegt bekanntlich ja so nah! 2010 bin ich wieder dabei. Kein Wetter kann mich mehr abschrecken.Herzlichen Dank dem Erfinder und den unzähligen Helfern für den Genuss einiger weniger Geniesser.