Man nehme neun Members des Isartal-Chapter Bavaria, dazu sechs Harley's und schon war sie komplett die Meute, welche beschloss auch in diesem Jahr Prag unsicher zu machen. Was geboten war? Party, in einer der schönsten wie eindrucksvollsten Städte Europas. Oder kurz, PRAGUE HARLEY DAYS wir kommen.
Früh morgens ging es los. Wir klapperten die einzelnen Treffpunkte ab und je mehr Maschinen sich gen Osten einreihten, umso breiter wurde unser Grinsen im Gesicht. Endlich wieder Fahrtwind spüren, die Sonne genießen und hören, wie der V-Twin unter unserem Arsch seinen Dienst verrichtet. Nach der Grenze ging es erst mal an die Tanke und siehe da, auch die Tschechen haben Benzin und der Michel g'langt hier nicht ganz so stark zu. Na jedenfalls ging es auf bestens präparierten Autobahnen der Hauptstadt entgegen. Nach etwas über vier Stunden hatten wir unser Ziel erreicht. Harley Davidson Praha mit dem dort ansässigen HOG Prag Chapter. Mit zwei Show- und Geschäftsräumen ist der Laden riesig und dazu nett eingerichtet. So fanden wir hier eine Außenwand die uns sehr an die Werkstätte von 1903 erinnerte und vor der sich gleich mal Herr Harley und Herr Davidson stellten. Das obligatorische T-Shirt wurde gekauft mit Erinnerungsfoto des Harley Teams und ja, während sich unsere Mädel's nicht von den Ständen losreißen konnten, versorgten wir uns mit dem ersten Bier in der Kneipe des Prag Chapters. Ja, natürlich nur "nealkoholicke Pivo". So nebenbei pinnten wir unser Chapter Wappen an die Theke "unübersehbar", ja wir markierten unser neues Revier! Voller Respekt, denn was sich hier das Chapter aufgebaut hat war nicht von schlechten Eltern, Hut ab. Nach der Stärkung ging es ab ins Hotel, wo wir uns so richtig auf eine erfrischende Dusche freuten. Schritt- und Achselfrisch ging es gleich in unser Prager Lieblingsrestaurant, dem "GATE" und ja, mit böhmischer Küche, Hamburger, Salate, Steaks, Chicken Wings, es ging es rauf und runter in der Speisekarte. Die Getränke waren ja wohl klar, aber auch Absinth und die tschechische Antwort auf den italienischen Ramazotti kamen auf den Tisch. Eine schöne vor allem lustige erste Nacht und ja, sehr, sehr spät verließen wir das GATE. Beim Frühstück ging es schon hoch her, etliche Harley Fahrer haben sich wieder im B&B einquartiert und pünktlich 10:00 standen wir am Kassenhäuschen auf dem Eventgelände um unsere Tickets zu holen. Alles lief professional ab, und schon sahen wir uns im Chrom der parkenden Bikes wieder. Geschäftsmeile, Fressmeile und zwei Bühnen ließen erahnen, dass hier alles getan wird um die Gäste zu verwöhnen. Das Prag Chapter versorgte die Besucher nicht nur mit ihren Patches, sondern bot auch gleich den Nähservice dazu an. Probefahrten, Stunt-Show's, Custom-Bike-Show und die Harley-Show-Bühne waren vertreten, sodass niemandem langweilig wurde. Wir machten aber an diesem ersten Tag erst mal Prag unsicher. Das Rathaus mit der neu renovierten astronomischen Uhr, die gerade mal seit 1410 fleißig die Zeit anzeigt, Karlsbrücke, ein Bummel durch die Kleinseite mit der John Lennon Gedenkwand aber auch den Skulpturen von David Cerny. Nach der Erkundung der kleinen Gassen, Kirchen und Synagogen und dem großen Wenzel Platz mit seinen Jugendstil Gebäuden hatten wir genug von Kultur und gaben uns wieder der Völlerei hin. Wo, das geht euch gar nix an, das nächste Mal einfach mit dabei sein... . So "Sobota", die Sonne kitzelte uns schon früh aus dem Bett und früh stärkten wir uns beim Frühstück, gegen neun Uhr sattelten wir die Pferde und los ging es zum Event Gelände. Hier wurden wir dank unserer Paradebänder gleich eingewiesen. Wir waren früh dran und haben bestimmt ein Plätzchen im vorderen Drittel, dachten wir uns..., ihr ahnt es wir waren bei den letzten 300 Bikes vor uns circa 1122 (gezählt von einer vereidigten Person des ICB ) Bikes. Alle Fahrer waren schon in Feierlaune. Musik, ein kleiner Ratsch, Fotos und Benzingespräche, denn so mancher Umbau stieß auf großes Interesse beim wie, wer, was, wo... . Als bestes Nummernschild kürten wir eins aus einer Gruppe von Bikern aus Ontario/Canada. Hier zeigt das Wort Bayern dem Betrachter gleich, wo der Besitzer der Harley herkommt. Dass der bayerische Löwe gleich mit den Tank ziert versteht sich von allein. Pünktlich 10:00 Uhr hörte man ein Grollen aus weiter Ferne. Die ersten starteten ihre Maschinen in ca. 1km Entfernung für die Parade, wir waren gewarnt. Etliche Minuten später kam das grollen näher und alsbald starteten auch wir durch. Flott ging es durch die Straßen von Prag über Kopfsteinpflaster, Straßenbahnschienen, und vorbei an jubelnden Zuschauern zog das Donnern durch die historischen Straßen. Trotz größter Konzentration genossen wir es regelrecht von der Menge nach vorne getragen zu werden. Am Wenzel Platz gab es einen kurzen Stop, Zeit genug für ein Gruppenfoto, bevor es wieder weiter ging. Das Zeitgefühl hatte ich total verloren als wir wieder ins Eventgelände einbogen. Der Magen schrie nach Futter und ja, noch ein bleifreies Bier. Nebenbei genossen wir das Treiben auf dem Gelände. Die Life Band's gaben ihr bestes und wir träumten schon davon, was wohl auch bei uns so passen würde. Stunt Rider oder aber auch die Geschicklichkeitsfahrten mit dem eigenen Bike, na ja nur wenn ich bis zum nächsten mal etwas mehr übe. Die Testfahrten waren gut ausgebucht und hier sah man an den ehrfurchtsvollen Gesichtern, dass hier viele Teilnehmer auf ein bisschen mehr als nur einem Traum saßen. Im Harley-Show-Room konnten wir uns schon mal auf die E-Zukunft einstellen, na ja nix mehr Chopper, nix mehr Easy Rider, jetzt ist Race-Style angesagt. Gebe der Biker Gott, dass wir noch lange das schwarze Gold abpumpen können. Die historischen Bikes führten uns in die Zeit vom Beginn 1903 bis in die späten 70iger, also den Pan- und Shovelhead's. Sie glänzten hier nicht nur um die Wette, sondern sahen aus als wären sie gerade geliefert worden. Liebevoll restauriert strahlten auch die WLA's im GI grün, die Militärbikes wurden oftmals als Schrott angekauft und nach dem Motto 'aus drei mach eins' blieben auch gleich ein paar verbeulte Ersatzteile übrig. Uns blieb der Mund offen bei so viel Liebe zum Detail. Zu sehen sind die WLA's auch in so manchem Militärfilm, die hier in der CSSR zu Hauf gedreht werden. Harley Davidson Motorräder in Endzeit Games wurden ebenso an Spiele Konsolen gezeigt und ja, im Wettbewerb konnte man sich auch gleich mit den Freaks messen. Jekyill and Hyde waren ebenso vor Ort und die drei Tschechischen Harley Händler stellten auch ein Service Zelt nebst Mechaniker auf. Ach ja, Bikewash war auch angesagt, nur war hier ein professioneller Händler am Start, der mit seinen Mitteln gleich den Kunden vor Ort überzeugte, wenn der später wieder nach seiner Maschine sah. Glanz im Lack und Chrome also perfekt. Ach ja, die Pole-Dance-Battle hätt ich Euch jetzt fast vorenthalten. Hier waren die Officer des Prag Chapter als Jury gefragt. Activity Officer 'Hell Boy' baute sogar gekonnt die Stange auf die Bühne ( Jürgen wir müssen mal reden), dann ging es auch schon los. Zum Glück hatte ich meine Kamera vorm Gesicht, so konnte niemand in meinen offenen Mund starren. Was hier abgezogen wurde war unfassbar und ja, die Halle johlte. Lustig war, dass besorgte Mütter ihre Kinder nach draußen brachten und bei dem ganzen Stress den lieben Ehemann vergaßen. Doch nur Minuten später war die Gattin wieder vor Ort, um auch ihn zu retten. Dabei wurden hier Kunst und Akrobatik geboten, bei der jeder Griff 100% sitzen muss, denn Stürze aus der Höhe machen mehr als nur aua. Was soll ich noch sagen, wir haben viel erlebt, jede Menge Spaß gehabt, eine tolle Stadt erlebt und wer nicht dabei war - Pssst, hier der Geheimtipp: 2020 Harley Day's Prag anmelden! Und dann heißte es auch 2020 wieder: Prag wir kommen! Ach ja, RK Hans hat, wie es aussieht, die Autobahnfreie Strecke schon ausgelotet. Er blieb nämlich einen Tag länger um die Stadt nochmal mit seiner Edith kulturell zu erleben. Aber so oder so, ihr wisst schon RIDE WITH US.........